Maria Theresia von Parádis (1759 – 1824)
Zitat: „Musik berührt, bewegt und begeistert. Sie ist die Sprache des Herzens, die Malerei der Leidenschaft. Das Herz muss sie verstehen und die Leidenschaft sich darin erkennen. Die Wahrheit und die Natur werden in dieser Kunst ausgedrückt.“
50 Jahre nach der Gründung der Musikschule hat man sich entschieden, der Musikschule in Scheiblingkirchen den Namen der bedeutenden österreichischen Musikerin Maria Theresia von Parádis zu geben. Sie wurde am 15. Mai 1759 in Wien geboren. Obwohl mit 4 Jahren erblindet, erlangte sie schon in ihrer Jugend Berühmtheit als Sängerin und Pianistin. Kaiserin Maria Theresia war vom Orgelspiel der Elfjährigen so beeindruckt, dass sie ihr ein lebenslängliches Gnadengehalt verlieh. Bei einer Konzertreise, die Maria Theresia von Parádis 1783 – 1786 durch ganz Europa führte, lernte sie in Salzburg auch W.A. Mozart kennen. Er soll sein Klavierkonzert KV 456 für sie geschrieben haben.
Maria Theresia von Parádis war bis zu ihrem Tod am 1. Februar 1824 sowohl als Komponistin von Reiseliedern, Klaviersonaten, Kantaten und Singspielen, als auch als Sängerin, Pianistin und Musikpädagogin bekannt und geachtet. In Wien gründete sie eine „Musikalische Bildungsanstalt“ – die erste Musikschule zu der auch Mädchen Zugang hatten. Aus dieser Bildungseinrichtung gingen viele ausgezeichnete Pianistinnen hervor. Die dort stattfindenden Hauskonzerte waren wichtige gesellschaftliche Ereignisse im damaligen Wiener Musikleben.
Als blinde Frau verfolgte Maria Theresia von Parádis einen außergewöhnlichen Weg. Sie hat sich im Besonderen für Blinde und die Förderung von Mädchen eingesetzt. Bildung, Kunst und Kultur im Speziellen der Zugang zur Musik war ihr ein großes Anliegen. Auch heute leistet die Musikschule neben der fachlichen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen einen wesentlichen Beitrag im kulturellen Leben in den Gemeinden.